2020-12-13

AL GRAN CONVERSO EL MEJOR POETA DE LA LENGUA ESPAÑOLA

 Quedase mi palabra empeñada en el silencio

Leyendo a Góngora escucha música de ruiseñores

El travieso adufe del agelote

Que llora lágrimas que son perlas

Romances orilla del mar

Y bellaquerías detrás de la puerta

Más ama quien suspira

Mentira

Cada uno estornuda como Dios le ayuda

Verdad

 

II

Que allá los naturales andan en cueros

Que hay unos gatos abades y unos bien casados ciervo

Cuernos

Y gallitazos del impotente

Góngora se obsesiona con los cuernos

Un no pasa nada del alma alborozada

La vida es ansí

Cupido saca su aljaba de la armería

Dardo que traspasa

El hiemen de la virgen arrebolada

derruido

Priamo siempre al quite

Vencedor de la contienda

De las batallas del amor

En campos de espuma

Ay don Luis que se fumó el coro

Y se fue a los toros

 

III

Rumores catedralicios

Salmos e incienso

Tocan a vísperas

Y multa del deán de la mezquita catedral

Don Luis no es venido

Patente de corso goza para pisar los rayos de la aurora

Trotando versos

con chafarrinones de  y pringue en la sotana

Amigo de efebos y de ninfas

Proa divina

Pabellón nasal de converso

Erase un hombre a una nariz pegado

Entre alheñas y ligustros

Poemas que huelen a rocío y a carmín

Portando el rocío

De las mañanas andaluzas

 

IV

Honramos las torres del viento

Gatos de refitorio

Come el abad en bajilla de plata

Y los frailes coritos en cuencos de arcilla

Enfilan el coro los canónigos

Via sacra

Pertigueros

Ya empiezan las vísperas

El gozo y la belleza de las tardes de España

Y gatos de dineros

Que bufan fucilazos del rayo y el trueno

Picazas de blanco y negro

Que son monjas enamoradas

Hubieron tocas

Y fueron amadas por un Rey en la celda del convento

Teta de novicia súmmum bonum

Y ahora convertidas en urracas

Recitan el salterio

VI

Un toro enamorado en las dehesas

Mugía escuchando el rabel de los romances

Lloraba la niña

De nuestro lugar hoy viuda

Y ayer por casar

Y tenía razón la prolija ausencia de su ingrato amor

Castillo de san Cervantes sin barbacana te veo

Los que fueron corona

Son ya alcándara de cuervos

Desalmenadas almenas dicen la edad de los viejos

La vida se va

Se nos fue la pascua, mozas, se nos fue la pascua

Llora sobre las piedras de Toledo

Donde iban las mozas a ver florecer

Las rosas de abril

 

VII

Góngora escribe desde su escondido pensil

Mientras rezuman clarete

Las tabernas de Córdoba

Buen provecho hogaño y de hoy en un año

En la calle de los Judíos

Y en el potro los gañanes dan el pienso

A sus jumentos

Dardos de Cupido en la bosque hoy están muertos

Es verdugo de murallas y de bellezas el tiempo

Tulliduras de grajos

No quedan pertrechos

Las yeguas que preñó el viento

Ramas donde se esconde el amorcillo ciego

Tórtolas enamoradas con sus roncos atambores

VIII

Música de ruiseñores

Allá do las sombras moren

La vida es corta y la esperanza larga

El bien huye de mi

Y el mal se alarga

Menguilla llora corales

Que perdió en el ejido

Por la garganta de Menga fluye

Columna de leche y sangre

Glorioso cupidillo en las ramas del jazmín

Un cardo te hizo mujer

En lecho de flores

El dulce gozo de joder

Con el vaivén iniciático del vino

 





la casa donde vivio holderling

 

FRANKFURTER ANTHOLOGIE:Friedrich Hölderlin: „An Zimmern“

  • -AKTUALISIERT AM 

Man kann nicht oft genug den Mann preisen, der sich Hölderlins annahm. Bei Schreiner Zimmer verbrachte der Dichter die zweite Hälfte seines Lebens und widmete ihm Zeilen mit subtilem Witz.

3 Min.

Mehrere Jahrzehnte, gut die Hälfte seines Lebens bis zum Tod im Jahr 1843, verbrachte der traurige Sänger Hölderlin im Tübinger Turm am Neckar – und man kann nicht oft genug den Mann preisen, der sich seiner annahm, den Schreiner Zimmer, der Hölderlins „Hyperion“ mit Begeisterung las und sich 1807 entschloss, dem aus der Autenriethschen Klinik entlassenen, gebrochenen Dichter, der selbst Freunden als unrettbar wahnsinnig galt, ein Asyl zu bieten. Fortan war Zimmer Hüter und Vertrauter zugleich – und einer jener, die Hölderlins Zustand zu beurteilen und mit ihm umzugehen verstanden. Niemand wusste besser als Zimmer, dass der aus der Welt gefallene Dichter trotz eines Zustands, der als geistige Umnachtung bezeichnet wurde, Momente von Klarheit hatte. Er sah den Genius im Kranken – und steht mit dieser Sicht uns Heutigen näher als Hölderlins Familie, insbesondere der Mutter. Die zahlte zwar regelmäßig für den Unterhalt des Sohnes, besuchte ihn jedoch nie; Hölderlins Briefe an sie wiederum, die Zimmer ihn zu schreiben drängte, lassen mit jeder kühlen, distanzierten Zeile das schwierige Verhältnis zwischen Mutter und Sohn erkennen.

Wo wir den Hymnendichter bewundern, nahm die Mutter den verlorenen Sohn wahr. Nie war er der Theologe geworden, zu dem die Ausbildung am Tübinger Stift ihn hatte formen sollen; er hatte sich über Jahre geweigert, die einträgliche Pfarrerslaufbahn einzuschlagen und die Zeit stattdessen als Hauslehrer, gescheiterter Herausgeber einer Zeitschrift, Geliebter der Gattin eines Frankfurter Bankiers und, dies vor allem, als Dichter vertändelt, er war, kurz gesagt, eine misslungene Investition, eine Enttäuschung. Hölderlin muss gewusst haben, dass er kein einfacher Gast war, litt er doch gerade in den ersten Jahren an Tobsuchtanfällen, verprügelte gar den einen oder anderen Lehrling; er war voller Unruhe, die er bei ausgedehnten Gängen zu lindern suchte, ganze Nächte lang hörte man den Dichter auf und ab schreiten in seiner Turmstube, mit sich selber reden – wenn er nicht am Klavier zur Ruhe fand. Besucher sprach er kratzfüßig mit „Majestät“ oder „Heiligkeit“ an und verstörte sie mit Auftritt und Rede so nachhaltig, dass sie sich schnell verabschiedeten.

Im Turmlabyrinth

Doch schrieb er noch, und wenn ein Gast um ein Gedicht bat, stellte er sich ans Fenster und brachte einige Verse zu Papier, signierte mit „Scardanelli“ oder gar nicht. Seinem Schutzherrn widmete er gleich zwei Gedichte, eines davon in Odenstrophen, das somit an die große Schaffenszeit anknüpft, dazu Themen anklingen lässt, die Hölderlin stets am Herzen lagen, Liebe, Freundschaft, Poesie. Die zwei Strophen sind mehr als eine Gefälligkeit, wie schon der hohe Ton zeigt, sie sind Dank und Freundschaftsgeste an „eine Seele“, einen, der „gut und weise“ ist, auch dem Dichter gegenüber. Welches Vertrauen er dem Schreiner entgegenbrachte, klingt insbesondere in den letzten zwei Zeilen an, in denen dieser („O Teurer“) angesprochen wird. Das Metrum zwingt uns, das „dir“ zu betonen, „dir sag ich die Wahrheit“ – anders als jenen Besuchern also, die mit Höflichkeitsfloskeln vergrault wurden.

Naheliegender als dass Zimmer ganz allgemein mit Offenheit rechnen durfte, scheint es, die Worte als Einleitung zu verstehen, sich den Punkt am Satzende als Doppelpunkt zu denken – und damit die letzte Zeile des Gedichts nicht als weiteres Lob zu begreifen sondern als eben jene angekündigte Wahrheit. „Dädalus Geist und des Walds ist deiner“: Dass der Geist des Walds einem Schreiner nicht fremd ist, versteht sich, hat er doch jahrein, jahraus Umgang mit Holz, gehen ganze Wälder durch seine Werkstatt hindurch. Der Hinweis auf Dädalus ist rätselhafter, auch wenn dank ihm der Bogen zu Hölderlins geliebtem Griechenland, genauer: nach Kreta geschlagen wird. Mörike, der das Gedicht publizierte, sieht mit der „Reb‘“ der ersten Strophe den Weinbergbesitzer Zimmer angesprochen – und mit Dädalus, dem die Erfindung der Säge und des Bohrers zugeschrieben wird, einen mythischen Ahnherrn des Handwerkers auftreten. Das mag zutreffen. Mehr noch als mit Werkzeug aber verbinden wir mit dem Vater des Ikarus die Konstruktion jenes Labyrinths, in dem König Minos den Minotaurus, furchtbare Frucht der Liaison seiner Gattin Pasiphae mit einem Stier, vor den Augen der Welt verbarg.

Wenn der alternde Hölderlin nicht nur ein komischer Kauz, sondern, wie Zimmer nahelegt, ein Mann mit Humor war, darf man ihm auch die Gabe der Selbstironie unterstellen? Dann läge der subtile Witz dieser Zeile wie ihre Wahrheit darin, dass Hölderlin sich implizit mit dem Minotaurus vergleicht, den Dädalus verschwinden ließ, der sein unglückliches Leben in einem steinernen Irrgarten fristete, ganz so wie Hölderlin das seine im steinernen, vom Tübinger Dädalus ausgebauten Turm: Zwei missratene Söhne, zwei Chimären, nie besucht von ihren beschämten Müttern, fern der Öffentlichkeit. Niemand sollte den umnachteten Hölderlin ein Monstrum nennen, aber wenn sich der Dichter selbst tatsächlich – im Scherz, im Ernst? – mit einem der berühmtesten vergleicht, sollte man daran denken, dass sich das Wort von „monstrare“ herleitet, und das heißt: Diese erstaunlichen Wesen, gefangen zwischen Licht und Schatten, Himmel und Hölle, Wahnsinn und Klarheit, zeigen uns etwas, das stets auch Teil von uns ist, das wir aber tunlichst im Verborgenen halten – hier in einem Labyrinth, dort in einem Turm.