US-Geheimdienst: Russland verbraucht mehr Munition, als es ersetzen kann
- AKTUALISIERT AM
London: Zustimmung zum Krieg nimmt in Russland rapide ab +++ 9400 Zivilisten in Ukraine seit Beginn getötet +++ NASA: Russland hat in Ukraine Weizen im Wert von einer Milliarde Dollar geerntet +++ alle Entwicklungen im Liveblog.
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MARTIN FRANKE
Laut amerikanischen Geheimdienstinformationen verbraucht Russland aktuell mehr Munition, als es ersetzen kann. Das sagte Avril Haines, Direktorin der nationalen Nachrichtendienste in den USA, am Samstag auf dem Reagan Defense Forum in Kalifornien gegenüber dem Nachrichtensender NBC News. Auf die Frage, wie schnell Russland seine Munition verbraucht, sagte Haines: „Ich glaube nicht, dass ich Ihnen in diesem Forum genaue Zahlen nennen kann. Aber ziemlich schnell. Es ist wirklich ziemlich außergewöhnlich.“ Dieses Verhältnis zwischen Verbrauch und Produktion stelle für Russland eine „Herausforderung“ dar.
Das Pentagon erklärte im November, dass Russland täglich 20.000 Artilleriegeschosse abgefeuert habe, obwohl es auf dem Schlachtfeld eine Reihe von Rückschlägen erlitten hat.
Haines sagte auf der Konferenz ebenso, dass sich das verlangsamte Kampfgeschehen in der Ukraine wahrscheinlich fortsetzen werde. „Wir sehen bereits eine Art reduziertes Tempo des Konflikts, und wir erwarten, dass sich das in den kommenden Monaten fortsetzen wird.“ Beide Länder würden versuchen, sich mit Nachtschub zu versorgen, um sich auf eine Gegenoffensive nach dem Winter vorzubereiten. Trotz russischer Angriffe auf das ukrainische Stromnetz und andere zivile Einrichtungen sähe man keine Anzeichen für einen verringerten ukrainischen Widerstandswillen.
Das Pentagon erklärte im November, dass Russland täglich 20.000 Artilleriegeschosse abgefeuert habe, obwohl es auf dem Schlachtfeld eine Reihe von Rückschlägen erlitten hat.
Haines sagte auf der Konferenz ebenso, dass sich das verlangsamte Kampfgeschehen in der Ukraine wahrscheinlich fortsetzen werde. „Wir sehen bereits eine Art reduziertes Tempo des Konflikts, und wir erwarten, dass sich das in den kommenden Monaten fortsetzen wird.“ Beide Länder würden versuchen, sich mit Nachtschub zu versorgen, um sich auf eine Gegenoffensive nach dem Winter vorzubereiten. Trotz russischer Angriffe auf das ukrainische Stromnetz und andere zivile Einrichtungen sähe man keine Anzeichen für einen verringerten ukrainischen Widerstandswillen.
Director of National Intelligence Avril Haines. Foto: AP
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MARTIN FRANKE
Der australische Star-Historiker Christopher Clark („Die Schlafwandler“) hält nichts davon, Wladimir Putin mit Adolf Hitler zu vergleichen. „Aus solchen Gleichsetzungen lernt man nichts, sie mobilisieren nur Emotionen“, sagte Clark dem Magazin „Der Spiegel“, „denn wer Hitler gleicht, muss gestürzt und vor Gericht gestellt werden. Das ist allerdings im Fall der Atommacht Russland eine Denkfigur, die in die absolute Katastrophe führen kann. Politik ist nie alternativlos und die Zukunft immer offen.“ Dass Putin an Verbrechen wie an dem Mordanschlag auf den Oppositionspolitiker Alexej Nawalnyj oder dem Giftanschlag auf einen abtrünnigen Agenten im englischen Salisbury beteiligt gewesen sei, sei schließlich keine Frage. „Wofür brauche ich da einen historischen Vergleich?“, so Clark.
Der Historiker glaubt, dass auch der Vorwurf, die Russen führten einen Vernichtungskrieg, „nur bedingt zu Putins Krieg in der Ukraine passt“. Unter diesem Begriff „verstehen wir Hitlers Kriegsführung in Osteuropa während des Zweiten Weltkriegs“, sagte Clark, „er hat dort Millionen Menschen getötet und riesige Landstriche zerstört. Er wollte die Juden und einen Großteil der Slawen umbringen. Es gab Tötungsfabriken wie die Vernichtungslager im besetzten Polen. Nichts davon finden Sie heute im russisch besetzten Teil der Ukraine.“ Putins Verbrechen in der Ukraine „kann ich auch benennen, ohne sie gleich einer historischen Analogie zu unterziehen“.
Clark kritisiert zudem die westliche Russlandpolitik, die „sicher keine Sternstunde der westlichen Außenpolitik“ gewesen sei. „Nehmen Sie die Georgienkrise. Da gab es völlig gemischte Signale. Der damalige US-Präsident George W. Bush signalisierte den Georgiern, sie könnten Mitglied der NATO werden. Angela Merkel war dagegen“, sagte Clark, „bei der Ukraine passierte es ähnlich“. Das alles mindere aber „nicht im Geringsten Putins Verantwortung für die gegenwärtige Lage. Warum? Weil es einen existentiellen Unterschied gibt zwischen dem Missmanagement der westlichen Russlandpolitik und Putins Entscheidung, einen so tödlichen Konflikt zu beginnen.“
Der Historiker glaubt, dass auch der Vorwurf, die Russen führten einen Vernichtungskrieg, „nur bedingt zu Putins Krieg in der Ukraine passt“. Unter diesem Begriff „verstehen wir Hitlers Kriegsführung in Osteuropa während des Zweiten Weltkriegs“, sagte Clark, „er hat dort Millionen Menschen getötet und riesige Landstriche zerstört. Er wollte die Juden und einen Großteil der Slawen umbringen. Es gab Tötungsfabriken wie die Vernichtungslager im besetzten Polen. Nichts davon finden Sie heute im russisch besetzten Teil der Ukraine.“ Putins Verbrechen in der Ukraine „kann ich auch benennen, ohne sie gleich einer historischen Analogie zu unterziehen“.
Clark kritisiert zudem die westliche Russlandpolitik, die „sicher keine Sternstunde der westlichen Außenpolitik“ gewesen sei. „Nehmen Sie die Georgienkrise. Da gab es völlig gemischte Signale. Der damalige US-Präsident George W. Bush signalisierte den Georgiern, sie könnten Mitglied der NATO werden. Angela Merkel war dagegen“, sagte Clark, „bei der Ukraine passierte es ähnlich“. Das alles mindere aber „nicht im Geringsten Putins Verantwortung für die gegenwärtige Lage. Warum? Weil es einen existentiellen Unterschied gibt zwischen dem Missmanagement der westlichen Russlandpolitik und Putins Entscheidung, einen so tödlichen Konflikt zu beginnen.“
Historiker Christopher Clark. Foto: dpa
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MARTIN FRANKE
Laut dem stellvertretenden Innenminister in der Ukraine, Yevhen Yenin, sind seit dem Beginn von Russlands Angriffskrieg am 24. Februar 9400 Zivilisten in der Ukraine getötet und 6800 verletzt worden. Das schreibt das ukrainische Innenministerium auf seiner Internetseite; die Zahlen wurden am Sonntagvormittag veröffentlicht.
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MARTIN FRANKE
Nach offiziellen ukrainischen Angaben verminen die russischen Streitkräfte die Infrastruktur der Stadt Sjewjerodonetsk, darunter auch medizinische Einrichtungen, sagte der im Exil lebende Leiter der Militärverwaltung von Sjewjerodonetsk, Oleksandr Striuk. Die Stadt liegt im Westen der Region Luhansk.
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MARTIN FRANKE
„Weil sie Fliesen hatte, begann sie mit Filzstift auf sie zu malen, und schon eines ihrer ersten Bilder zeigt, was das Prinzip der zwei Wände ist: Die Russen bombardieren, und alles kauert im Bad. Ihr Sohn Stas in der Wanne, Yulia auf dem Teppich. Ljoscha sieht man nicht, denn sie hat ihn gebeten, das Foto zu machen, das sie abmalen wird, wenn das Schießen aufhört. Man sieht, wie sie versucht, etwas in ihr Handy zu tippen. Dasselbe Handy das sie jetzt in der Hand hält, zusammen mit ihrem Energydrink. Auf der Rückseite hat das Handy zwei ängstliche Comic-Augen. Der Energydrink ist irgendeiner, egal welcher. Vor dem Krieg hat Yulia nur „Green Energy“ getrunken, aber das gibt es jetzt nicht mehr. Also nimmt sie, was kommt.“ Eine Reportage aus Cherson:
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MARTIN FRANKE
Baden-Württemberg hat schon mehr als 141.000 geflüchtete Menschen aus der Ukraine aufgenommen. Das Land übertreffe mit dieser Zahl ganz Frankreich, sagte Migrationsstaatssekretär Siegfried Lorek (CDU) am Sonntag in Stuttgart. „Wir appellieren daher eindringlich an den Bund, sich auf europäischer Ebene für eine gerechte und ausgewogene Verteilung einzusetzen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Überlastung der Aufnahmekapazitäten in den Ländern und Kommunen abzufedern“, erklärte Lorek dem Justizministerium zufolge.
Justizministerin Marion Gentges (CDU) hatte im vergangenen Monat davor gewarnt, dass sich die Situation bei der Unterbringung von Flüchtlingen zuspitze. Die Ressortchefin hatte dazu an Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) geschrieben.
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MARTIN FRANKE
Nach Einschätzung Londons nimmt die Zustimmung zu Russlands Krieg, der in dem Land nicht als Krieg, sondern nur als „militärische Spezialoperation“ bezeichnet werden darf, innerhalb der russischen Bevölkerung deutlich ab. Aus Daten eines „unabhängigen russischen Medienunternehmens“, das auf staatlich gesammelte Umfragedaten Zugriff erhielt, geht demnach hervor, dass 55 Prozent der Russen Friedensgespräche mit der Ukraine befürworten, während nur 25 Prozent die Fortsetzung des Konflikts unterstützen. Im Geheimdienstbericht aus London heißt es weiter: „Diese Ergebnisse stimmen mit einer separaten Umfrage vom Oktober 2022 überein, bei der sich 57 Prozent der Befragten für Gespräche aussprachen. Im April 2022 sprachen sich rund 80 Prozent der Russen für die Operation aus.“
Whitehall folgert: „Da es unwahrscheinlich ist, dass Russland in den nächsten Monaten größere Erfolge auf dem Schlachtfeld erzielen wird, dürfte es für den Kreml immer schwieriger werden, auch nur die stillschweigende Zustimmung der Bevölkerung zum Krieg aufrechtzuerhalten.“
Whitehall folgert: „Da es unwahrscheinlich ist, dass Russland in den nächsten Monaten größere Erfolge auf dem Schlachtfeld erzielen wird, dürfte es für den Kreml immer schwieriger werden, auch nur die stillschweigende Zustimmung der Bevölkerung zum Krieg aufrechtzuerhalten.“
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ULI PUTZ
F.A.S.: Vor einem Jahr haben Sie im F.A.S.-Interview gesagt, das Antlitz des Landes wird sich verändern. So, wie es kam, haben Sie es sich wohl nicht vorgestellt.
Habeck: Ich meinte buchstäblich, dass eine neue Infrastruktur das Land optisch verändert – Stromleitungen, Windräder, Solaranlagen auf den Dächern, Ladesäulen für Elektroautos. Was wir machen, das sieht man, das kann man anfassen, darüber gibt es natürlich auch Debatten. Aber ja, wenn Sie auf Putins Krieg, den Stopp der Gaslieferungen, die Folgen anspielen: So habe ich mir das nicht vorgestellt.
Das ganze Interview lesen Sie hier:
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ULI PUTZ
Litauen hat zwei weitere deutsche Panzerhaubitzen 2000 nach ihrer Instandsetzung in dem baltischen EU- und NATO-Land wieder in die Ukraine zurückgeschickt. Zusammen mit Munition seien die beiden reparierten Artilleriegeschütze wieder in das von Russland angegriffene Land geliefert worden, teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius am Samstagabend mit.
Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas hatte Ende November auf Twitter darüber informiert, dass die beiden Haubitzen in Litauen repariert werden. Dort gibt es seit dem Sommer ein Wartungszentrum für Gefechtsfahrzeuge, das von den beiden deutschen Rüstungsfirmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Rheinmetall gegründet worden war. Nach Angaben von Anusauskas hat Litauen damit nun sechs Haubitzen wieder instand gesetzt. Dafür sind dem Verteidigungsministerium zufolge fast zwei Millionen Euro bereitgestellt worden.
Die Panzerhaubitzen waren von Deutschland und den Niederlanden als Militärhilfe an die Ukraine geliefert worden. Die nun mitgelieferte Munition stammt aus Beständen der litauischen Armee, die auch die Panzerhaubitze 2000 als Waffensystem einsetzt. Deren Übergabe an Kiew hatte der Nationale Sicherheitsrat im November beschlossen.
Verteidigungsminister Arvydas Anusauskas hatte Ende November auf Twitter darüber informiert, dass die beiden Haubitzen in Litauen repariert werden. Dort gibt es seit dem Sommer ein Wartungszentrum für Gefechtsfahrzeuge, das von den beiden deutschen Rüstungsfirmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Rheinmetall gegründet worden war. Nach Angaben von Anusauskas hat Litauen damit nun sechs Haubitzen wieder instand gesetzt. Dafür sind dem Verteidigungsministerium zufolge fast zwei Millionen Euro bereitgestellt worden.
Die Panzerhaubitzen waren von Deutschland und den Niederlanden als Militärhilfe an die Ukraine geliefert worden. Die nun mitgelieferte Munition stammt aus Beständen der litauischen Armee, die auch die Panzerhaubitze 2000 als Waffensystem einsetzt. Deren Übergabe an Kiew hatte der Nationale Sicherheitsrat im November beschlossen.
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ULI PUTZ
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ULI PUTZ
Die Raffinerie in Leuna verarbeitet aktuell etwa 50 Prozent Rohöl, das nicht aus Russland kommt. Das teilte eine Sprecherin von TotalEnergies Deutschland auf Anfrage mit. Die Versorgung der Raffinerie mit russischem Rohöl werde Ende 2022 beendet, bekräftigte sie. Die alternative Versorgung der Leuna-Raffinerie erfolge über den Hafen in Danzig und eine Pipeline aus Danzig (Polen), teilte die Total-Sprecherin mit. Das Rohöl werde vom internationalen Markt bezogen, führte sie weiter aus.
Der französische Mineralölkonzern Total (Paris) hatte nach Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine im Frühjahr dieses Jahres angekündigt, bis Ende 2022 kein russisches Rohöl mehr einzukaufen. Angaben zur künftigen Kapazität der Leuna-Raffinerie machte das Unternehmen nicht. Nach bisherigen Angaben können in der Industrieanlage etwa elf bis zwölf Millionen Tonnen Rohöl im Jahr verarbeitet werden. Daraus entstehen Mineralölprodukte. Das sind hauptsächlich Kraftstoffe wie Benzin und Diesel sowie Heizöl, Flugbenzin, Bitumen, das für den Straßenbau benötigt wird, und Methanol als Grundstoff für die weiterverarbeitende Industrie.
Die Totalenergies Raffinerie Mitteldeutschland GmbH (Leuna/Spergau) mit rund 600 Mitarbeitern gilt als das Herz des Chemieparks Leuna (Saalekreis). Auf diesem Industriegelände sind heute rund 100 Firmen mit mehr als 12.000 Beschäftigten ansässig. Die Raffinerie versorgt nach bisherigen Angaben rund 1300 Tankstellen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit Kraftstoff. Die Erdölverarbeitungsanlage wurde 1994 gebaut und 1997 in Betrieb genommen. Das deutsch-französische Wirtschaftsprojekt war eine Schlüsselinvestition für den Strukturwandel im Osten.
Der französische Mineralölkonzern Total (Paris) hatte nach Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine im Frühjahr dieses Jahres angekündigt, bis Ende 2022 kein russisches Rohöl mehr einzukaufen. Angaben zur künftigen Kapazität der Leuna-Raffinerie machte das Unternehmen nicht. Nach bisherigen Angaben können in der Industrieanlage etwa elf bis zwölf Millionen Tonnen Rohöl im Jahr verarbeitet werden. Daraus entstehen Mineralölprodukte. Das sind hauptsächlich Kraftstoffe wie Benzin und Diesel sowie Heizöl, Flugbenzin, Bitumen, das für den Straßenbau benötigt wird, und Methanol als Grundstoff für die weiterverarbeitende Industrie.
Die Totalenergies Raffinerie Mitteldeutschland GmbH (Leuna/Spergau) mit rund 600 Mitarbeitern gilt als das Herz des Chemieparks Leuna (Saalekreis). Auf diesem Industriegelände sind heute rund 100 Firmen mit mehr als 12.000 Beschäftigten ansässig. Die Raffinerie versorgt nach bisherigen Angaben rund 1300 Tankstellen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit Kraftstoff. Die Erdölverarbeitungsanlage wurde 1994 gebaut und 1997 in Betrieb genommen. Das deutsch-französische Wirtschaftsprojekt war eine Schlüsselinvestition für den Strukturwandel im Osten.
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ULI PUTZ
Russland hat nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA in diesem Jahr wohl Weizen im Wert von rund einer Milliarde Dollar (rund 950 Millionen Euro) von ukrainischen Feldern geerntet. Rund 5,8 Millionen Tonnen Weizen seien von Feldern in der Ukraine geerntet worden, die nicht unter der Kontrolle des Landes lägen, teilte NASA Harvest mit, das Ernährungssicherheits- und Landwirtschaftsprogramm der US-Raumfahrtbehörde. Für die Erhebung nutzt NASA Harvest gemeinsam mit mehreren Partnerinstitutionen Satellitendaten und Modellierungen.
Insgesamt seien auf ukrainischem Gebiet in diesem Jahr rund 26,6 Millionen Tonnen geerntet worden und damit deutlich mehr als zuvor vorhergesagt, schätzen die an dem Forschungsprojekt beteiligten Wissenschaftler. Das sei zwar weniger als die Rekordernte von 33 Millionen Tonnen im Vorjahr, aber nahe am Durchschnitt. Zu 22 Prozent des Weizens im östlichen Teil des Landes habe die Ukraine aber wegen des Krieges keinen Zugang gehabt. Insgesamt seien rund 88 Prozent der Saat geerntet worden, bei vielen Feldern an den Frontlinien sei das scheinbar nicht der Fall gewesen.
Insgesamt seien auf ukrainischem Gebiet in diesem Jahr rund 26,6 Millionen Tonnen geerntet worden und damit deutlich mehr als zuvor vorhergesagt, schätzen die an dem Forschungsprojekt beteiligten Wissenschaftler. Das sei zwar weniger als die Rekordernte von 33 Millionen Tonnen im Vorjahr, aber nahe am Durchschnitt. Zu 22 Prozent des Weizens im östlichen Teil des Landes habe die Ukraine aber wegen des Krieges keinen Zugang gehabt. Insgesamt seien rund 88 Prozent der Saat geerntet worden, bei vielen Feldern an den Frontlinien sei das scheinbar nicht der Fall gewesen.
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MATHIS BRINKMANN
Victoria Nuland, Staatssekretärin im US-Außenministerium bei ihrem Besuch in Kiew. Foto: AP
Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach US-Einschätzung derzeit nicht ernsthaft an Friedensgesprächen interessiert. „Die Diplomatie ist natürlich unser aller Ziel, aber man braucht einen willigen Partner“, sagt die Staatssekretärin im US-Außenministerium, Victoria Nuland, nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew. Dazu sei Putin aber nicht bereit. Das zeigten die russischen Angriffe auf ukrainische Energie-Infrastruktur und die Rhetorik aus dem Kreml. US-Präsident Joe Biden hatte jüngst gesagt, er sei bereit für ein Gespräch mit Putin, wenn dieser an einer Beendigung des Krieges interessiert sei. Russland hatte daraufhin erklärt, der Westen müsse die von Moskau erklärte Annexion von vier ukrainischen Regionen anerkennen. Diese Reaktion Russlands zeige, so Nuland, wie wenig ernst es Russland in dieser Frage sei.
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MATHIS BRINKMANN
Russland greift laut US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bewusst Zivilisten in der Ukraine an. „Mit bewusster Grausamkeit nimmt Russland Zivilisten und zivile Ziele ins Visier“, sagt Austin auf einem Forum zu Verteidigungsfragen im US-Bundessaat Kalifornien. „Russische Angriffe haben Kinder getötet, Schulen zerstört und Krankenhäuser zertrümmert.“
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MATHIS BRINKMANN
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Preisdeckel der G-7-Staaten, der Europäischen Union und Australiens für russisches Öl als „keine ernsthafte Entscheidung“ kritisiert. „Es ist keine ernsthafte Entscheidung, eine solche Obergrenze für die russischen Preise festzulegen“, da diese für Moskau „komfortabel“ sei, erklärte Selenskyj am Samstag. Derzeit liegt der Marktpreis von russischem Öl der Sorte Urals pro Barrel bei rund 65 Dollar, der Preisdeckel sieht eine Obergrenze von 60 Dollar vor.
„Russland hat bereits allen Ländern der Welt bereits enorme Verluste zugefügt, indem es den Energiemarkt absichtlich destabilisiert hat“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Die Entscheidung für eine Preisobergrenze sei daher eine schwache Position. Es sei „nur eine Frage der Zeit, bis ohnehin härtere Instrumente zum Einsatz kommen müssen“, fügte Selenskyj hinzu. „Schade, dass diese Zeit verloren geht.“
Ein Preisdeckel von 60 Dollar pro Barrel Öl ermögliche Russland immer noch Einnahmen von etwa hundert Milliarden Dollar pro Jahr, kritisierte Selenskyj. „Dieses Geld wird auch dazu verwendet werden, genau jene Länder weiter zu destabilisieren, die jetzt versuchen weitreichende Entscheidungen zu vermeiden.“