Als Attila Hildmann Bill Gates in seinem Telegram-Kanal kürzlich als "dreckigen Lügner und Psychopathen" bezeichnete, sahen das 73.000 Menschen. Zusammen mit Sänger Xavier Naidoo und Ex-Radiomoderator Ken Jebsen steht der vegane Koch in der ersten Reihe der Verschwörungstheoretiker. Spätestens seit Hildmann verkündete, für seinen Kampf gegen die Regierung "im Untergrund" leben zu wollen, ist ihm die Aufmerksamkeit der Medien sicher.
Um ihre Theorien zu verbreiten, nutzen Hildmann, Jebsen und Co. gezielt die sozialen Medien. Wer auf YouTube nach den meistgesehenen Corona-Videos sucht, der findet in unmittelbarer Nachbarschaft etwa des NDR-Podcasts mit dem Virologen Christian Drosten eben auch Inhalte von Ken Jebsen, der vor einem Millionenpublikum behauptet, die Bill & Melinda Gates Foundation beherrsche die Weltgesundheitsorganisation.
Warum Verschwörungstheorien gerade solche Aufmerksamkeit erfahren, wie wichtig die verschiedenen Plattformen für ihre Verbreitung sind und wie viele Menschen wirklich dran glauben: Antworten auf die wichtigsten Fragen.
1. Was sind die häufigsten Theorien?
Sucht man gezielt nach YouTube-Videos mit verschwörungstheoretischen Inhalten und analysiert diese (Details zur Methodik finden Sie im Kasten am Ende des Artikels), so zeigen sich durchaus wiederkehrende Muster. In 40 besonders reichweitenstarken Videos, die für diesen Artikel näher untersucht wurden, spielen insbesondere die Themenkomplexe Zwangsimpfung und Bill Gates eine große Rolle.
Hinter der Pandemie wird in diesen Videos ein Plan zur Zwangsimpfung der Menschheit vermutet und Bill Gates oder dessen Stiftung werden finstere wirtschaftliche oder machtpolitische Ambitionen im Zusammenhang mit Corona-Impfungen unterstellt. Häufig werden beide Themenkomplexe zusammengefügt und auch durch Versatzstücke weiterer Verschwörungstheorien ergänzt. In immerhin 15 Prozent der Videos taucht auch die besonders drastische QAnon-Theorie auf, in der unter anderem behauptet wird, Prominente und Politiker würden Kinder unterirdisch gefangen halten.
No hay comentarios:
Publicar un comentario