Die britische Wirtschaft bleibt neuen Zahlen zufolge auf Wachstumskurs, zeigt angesichts des nahenden
Brexit aber auch bedenkliche Tendenzen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von Oktober bis Dezember 2016 gegenüber dem Vorquartal um 0,7 Prozent. Deutschland kam im selben Zeitraum auf 0,4 Prozent. Mit den Zahlen bestätigte das britische Statistikamt ONS eine frühere Schätzung.
Besonders Dienstleister, Exporteure und Baufirmen legten am Jahresende kräftig zu. Allerdings machen sich die Pläne für den britischen Austritt aus der Europäischen Union bereits bemerkbar: So sanken die Investitionen der Firmen um 0,9 Prozent.
Zudem gingen die Briten an ihre Ersparnisse, um den Verlust ihrer Kaufkraft durch die starke Abwertung der Landeswährung Pfund auszugleichen: Die Sparquote fiel auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Statistik 1963. Das lag einem ONS-Statistiker zufolge aber auch daran, dass die Rücklagen von Pensionfonds an Wert verloren.
In einem Volksentscheid hatten die Briten Mitte 2016 dafür gestimmt, die EU zu verlassen. 2019 soll sich das Land dann aus der Europäischen Union verabschieden.
Die EU ist nun unter bestimmten Voraussetzungen schon vor dem Brexit zu Gesprächen über ein Freihandelsabkommen mit Großbritannien bereit. Das Vereinigte Königreich müsse aber substanzielle Fortschritte in der ersten Phase der Austrittsgespräche unter Beweis stellen, heißt es in den Entwürfen für die Leitlinien der 27 EU-Staaten, die am Freitag veröffentlicht wurden.
Die britische Premierministerin
Theresa May, die am Mittwoch den
Austritt ihres Landes aus der Staatengemeinschaft eingeleitet hatte, strebt ein solches Freihandelsabkommen mit dem größten Binnenmarkt der Welt an. Bisher hatte die EU-Seite aber darauf beharrt, dass darüber erst gesprochen werden soll, nachdem die Bedingungen des Brexit feststehen
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