POLITISCHE WERBUNG IM NETZTrumps Methoden könnten auch in Deutschland zünden
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Trumps mutmaßliche Wahlmanipulation über Facebook-Anzeigen diskutiert die ganze Welt. Doch auch deutsche Parteien haben zur letzten Wahl zwischen 1,5 und 3 Millionen Euro für politische Anzeigen im Internet ausgegeben.
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Werbung im Internet eröffnet Werbetreibenden Möglichkeiten, von denen sie in der Offline-Welt nur träumen können. Wer etwa auf Facebook oder Instagram eine Anzeige schaltet, kann angeben, wie alt die Nutzer sein sollen, die sie sehen, welches Geschlecht und welche Vorlieben sie haben sollen. Alle Zielgruppen, die soziale Medien nutzen, können viel genauer angesprochen werden, als es mit Zeitschriftenanzeigen oder Werbespots möglich wäre. Das macht die Werbung effizienter: Die Botschaften erreichen mehr Menschen für weniger Geld.
Diese Vorteile sind auch politischen Werbetreibenden bekannt. Es gibt zahlreiche Berichte, wie das Wahlkampfteam von DonaldTrump Anzeigen auf Facebook nutzte, um die Wahl zu seinen Gunsten zu entscheiden. Weniger bekannt ist, dass auch deutsche Parteien Facebook-Anzeigen nutzen und sich die Profiling-Techniken des weltgrößten Sozialen Netzwerks zunutze machen.
Jeder Klick kommt ins Profil
Denn dadurch ist Werbung auf Facebook und Instagram, aber auch auf Youtube, Snapchat und Tiktok, so effizient: Jede Nutzer-Aktion, jeder Post, den er sich anschaut, jedes Foto und jede Seite, der er ein „Like“ gibt, wird aufgezeichnet und fließt ins Profil des Nutzers ein. Die Algorithmen der Plattformen sind in der Lage, daraus akkurate Schlüsse über sozialen Hintergrund, politische Präferenzen und sogar Hautfarbe zu ziehen, auch wenn der Nutzer diese nicht explizit angegeben hat.
Eine Studie des Digitalpolitik-Instituts „Stiftung Neue Verantwortung“, die der F.A.Z. vorab vorlag, hat die Online-Werbeaktivitäten der Parteien in Deutschland untersucht und weist auf Regulierungslücken hin. Die Gesetze, die politische Werbung in Deutschland regulieren, seien vor allem für Hörfunk-, Print- und Fernsehwerbung gemacht worden, so dass Online-Werbung mehr oder weniger in einem rechtsfreien Raum stattfinde, schreibt der Autor Julian Jaursch. Hauptsächlich seien es Plattformen wie Facebook und Google, die politische Anzeigen bei sich regulierten – jedoch täten sie das eigenverantwortlich und nicht demokratisch legitimiert.
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